Die Konzepte des Salzlandkreises zur künftigen Entwicklungen der Region haben nachhaltigen Eindruck auf bundespolitischer Ebene hinterlassen. Landrat Markus Bauer sprach auf dem viel beachteten Zukunftskongress Staat & Verwaltung in Berlin gemeinsam mit Bundesinnenminister Horst Seehofer über die Chancen der Digitalisierung für den ländlichen Raum. „Wir wollen zeigen, wie die Bürger auch abseits urbaner Zentren mit allem Notwendigen versorgt werden können.“ Das öffentliche Podiumsgespräch stellte den Auftakt des zweiten Tages der Messe dar, an der sich insgesamt 350 Referenten und 93 Aussteller beteiligten. Erstmals hatten sich der Landrat und Innenminister beim Auftakt der Heimat-Tour in Bernburg Ende März persönlich kennengelernt.
Landrat Markus Bauer stellte im Rahmen des Podiumsgesprächs seine Ansätze zu „Smart.Region Salzlandkreis“ vor. Hinter diesem Oberbegriff verbirgt sich eine Reihe von innovativen Projekten, die das Leben, Arbeiten und Forschen im ländlichen Raum trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen attraktiv machen sollen – für alle Generationen. Dazu wird derzeit getestet, inwiefern der öffentliche Nahverkehr ergänzt und die dafür notwendigen Daten zusammengeführt werden können. Der Landrat betonte, der Einsatz „smarter“ digitaler Technologien und die Definition neuer Prozesse und Abläufe zur Organisation eröffnen völlig neue Möglichkeiten, die wiederum Raum für neue Kooperations- und Geschäftsmodelle bieten. Die Notwendigkeit zum Handeln auf kommunaler Ebene unterstrich indes auch Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius bei dem öffentlichen Gespräch.
Bundesinnenminister Seehofer betonte auf dem Podium noch einmal, dass der Salzlandkreis mit den Ideen zur Mobilität auf dem richtigen Weg ist. Der Bereich sei eine Schlüsselkomponente bei der künftigen Entwicklung. Horst Seehofer erneuerte insofern noch einmal seine Unterstützung des Salzlandkreises.
Der Landkreis übernimmt damit nicht nur eine Vorreiterrolle im bundesweiten Maßstab. Die Experten der Kreisverwaltung haben zugleich die Möglichkeit, sich verstärkt in notwendige Gesetzesänderungsverfahren einzubringen. So sollte aus Sicht des Landkreises zum Beispiel das Personenbeförderungsgesetz angepasst werden. „Nur so ist es möglich, flexible und nachhaltige Mobilitätsangebote als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr zu schaffen“, sagt der Projektverantwortliche Dirk Helbig. Dabei stehen dem Landkreis in den zuständigen Bundesministerien mittlerweile die Türen offen. „Wir können unsere Erfahrungen aus den vergangenen Jahren jetzt regelmäßig einbringen.“ Landrat Markus Bauer betonte zugleich aber, die angestrebten Neuerungen stellen einen langwierigen Prozess dar, bei dem es auch ständig Änderungen geben könnte. Wichtig sei deswegen, dass sich möglichst viele Akteure beteiligen. Nur so könne der Salzlandkreis als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gestärkt werden.
Der Kongress fand zum siebten Mal statt. Schirmherr war der Bundesinnenminister, der sich seit 2013 jährlich mit Grundsatzfragen für den öffentlichen Sektor befasst. In den Blick genommen wurden von Experten und politisch Verantwortlichen insbesondere die Neuorganisation von Prozessen, Steuerungsmöglichkeiten sowie das Personalmanagement vor dem Hintergrund des ständigen Wandels.