Kinder- und Jugendarbeit findet nicht nur in den Jugendclubs statt. Darauf verweist die Kreisverwaltung im Nachgang zu den Demonstrationen von Jugendlichen in Schönebeck. Dort hatten nach Angaben der „Schönebecker Volksstimme“ rund 150 Jugendliche gegen eine drohende Schließung von Jugendclubs protestiert. Anlass war eine Podiumsdiskussion, zu der die AWO eingeladen hatte. Die Kreisverwaltung möchte dazu festhalten: Wir können zwar nachvollziehen, dass Jugendliche im konkreten Fall um ihre Jugendclubs bangen. Die Angebote für die Jugendarbeit sind jedoch viel breiter gefächert als dargestellt. So wurden in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro für verschiedene Programme ausgegeben, wobei sich der Landkreis mit Eigenmitteln beteiligte (siehe Überblick). Zur Unterstützung der örtlichen Jugendarbeit in Jugendclubs im Salzlandkreis sind im laufenden Jahr laut Beschlusslage knapp 868 000 Euro vorgesehen, wobei sich der Landkreis mit 30 Prozent an den Kosten beteiligt. So sehen es die Landesvorgaben vor. Mehr ist aufgrund der Haushaltslage aktuell auch nicht möglich.
Daneben befasst sich der Landkreis ständig im politischen Prozess mit der Jugendarbeit – vor allem in den dafür zuständigen Ausschüssen. Neu dabei ist die erste Klausurtagung am 10. und 11. Mai in Bernburg zur offenen Kinder- und Jugendarbeit. Die Idee ist, künftig in Format zu gestalten, das die Jugendhilfeplanung als partnerschaftlichen Aushandlungsprozess zwischen den zuständigen politischen Gremien, dem öffentlichen Träger und den freien Trägern der Kinder- und Jugendarbeit versteht. Im „Teilplan Förderung der Jugend“ wurde die Umsetzung einer Klausurtagung als Handlungsempfehlung aufgenommen und im September im Jugendhilfeausschuss einstimmig beschlossen.
Anliegen dieser Klausurtagung ist es, Bedarfe der Kinder- und Jugendarbeit im Salzlandkreis zu formulieren und entsprechend der finanziellen Rahmenbedingungen zukunftsorientiert und konzeptionell zu definieren: Wie muss die offenen Kinder- und Jugendarbeit heute mit Blick auf die veränderten Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen, den demografischen Wandel, veränderte gesellschaftliche, rechtliche und finanziellen Rahmenbedingungen aufgestellt sein? Wie definiert sie ihr Zukunftspotenzial und ihre Aufgaben. Zum Teilnehmerkreis gehören Mitglieder des Unterausschusses Jugendhilfeplanung, Mitglieder des Jugendhilfeausschusses, Vertreter der Kommunen, die an der Jugendarbeit beteiligten kommunalen und freien Träger, Vertreter von Schulen sowie Interessenvertreter von Jugendlichen aus dem Salzlandkreis.
Überblick über Programme zur Jugendarbeit