Landrat Markus Bauer wertet den Besuch von Heimatminister Horst Seehofer in Bernburg am vergangenen Freitag als vollen Erfolg für die Region. „Wir haben gezeigt, dass wir nicht nur innovativ sein können, sondern auch überzeugend“, fasste der Landrat mit Blick sowohl auf das bundesweit einmalige Mobilitätsprojekt als auch auf die Organisation des Besuchs zusammen. Tatsächlich war Seehofer beeindruckt vom Tatendrang im Salzlandkreis, den er zum Auftakt seiner Heimat-Tour gewählt hatte. Unter Federführung des Landrats soll der prognostizierte Bevölkerungsschwund in den nächsten Jahren zumindest abgeschwächt werden, in dem die Region als Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gestärkt wird. Die Anstrengungen laufen unter dem Motto „Smart Region.Salzlandkreis“.
Gelingen soll dies über die verschiedensten Projekte zur Mobilität und Daseinsvorsorge. Aktuell läuft in Alsleben ein Versuch an, bei dem der Pflegedienst des ASB Bernburg nicht nur zu den Menschen zur Pflege fährt, sondern sie bei Bedarf auch mit dem Auto mitnimmt. Damit wird nicht nur ein neues Angebot für ländliche Räume entwickelt, sondern auch für den Bund inhaltlich erarbeitet, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für solche Mitfahrangebote zu schaffen sind. „Mit diesem Angebot wollen wir den ÖNPV sinnvoll ergänzen“, erklärt der Landrat.
Künftig sollen auch Güter transportiert werden können. Hier lautet das Stichwort „Mobiler Marktplatz 4.0“, bei dem Angebot und Nachfrage lokal gebündelt werden. Die technischen Möglichkeiten dafür sollen in den nächsten Monaten im Rahmen eines weiteren Demonstrationsvorhabens untersucht werden. Zur gemeinsamen Beantwortung zukünftiger Fragen hinsichtlich der digitalen Entwicklungen in unserer Region ist zum Monatsanfang der Startschuss zum Aufbau eines sogenannten Regionalen Digitalisierungszentrums Salzlandkreis gefallen, wie der Projektverantwortliche Dirk Helbig erklärt. Hierbei handelt es sich um ein Angebot an alle, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und bei der Entwicklung neuer Lösungen mitwirken wollen.
Bei allem weiß der Landrat bereits die verlässlichen Projektpartner von der Salzlandsparkasse, der Hochschule Anhalt, von MasterCard Europa sowie von der Telekom an seiner Seite. Sie alle hatten ihren Willen zuletzt offiziell per Memorandum im Bundesinnenministerium in Berlin unterstrichen.
Da diese Konzepte vom Salzlandkreis vielversprechend sind, hat Heimatminister Seehofer spontan eine weitere Unterstützung seines Ministeriums zugesagt. Wenn der Landkreis es wolle, könne man verschiedene Dinge in den nächsten zwei bis drei Jahren ausprobieren, so der Minister bei einer Pressekonferenz im Kreistagssitzungssaal in Bernburg. Das ist auch genau das, was Landrat Bauer will: die Möglichkeit, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen.
Das bekräftigten auch weitere Akteure aus dem Landkreis bei einem ersten Gespräch mit Seehofer im Landratsamt. Unter ihnen waren Vertreter der Kreistagsfraktionen sowie vom Wirtschaftsbeirat des Landkreises. Anwesend waren zudem Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Innenminister Holger Stahlknecht, der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, sowie der Bundestagsabgeordnete Kees de Vries.
Die Grundlagen für die neue Vernetzung der Menschen im Salzlandkreis werden aktuell mit dem flächendeckenden Breitbandausbau gelegt. Spätestens Anfang 2021 soll jedem Haushalt ein Internetanschluss mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 MB/Sekunde zur Verfügung stehen. Insgesamt fließen 32 Millionen Euro in diese neue Infrastruktur, die in den Augen des Landrats für die künftige Entwicklung genauso wichtig sein wird wie ein Gas- oder Wasseranschluss. Denn vernetzen sollen sich die Bürger auch digital, um die vorhandenen Potenziale effektiver zu nutzen.
Bundesinnenminister Seehofer nutzte nach dem Treffen im Landratsamt noch die Möglichkeit, mit Bürgern ins Gespräch zu kommen. Dazu gab es einen Stehempfang in der Kreismusikschule in Bernburg. Auch dort bestätigten die rund 60 Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen den zuvor gewonnenen Eindruck Seehofers, dass im Salzlandkreis nicht gebarmt, sondern die Zukunft voller Tatendrang angepackt wird. Landrat Markus Bauer: „Wir wollen zeigen, was möglich ist, wenn wir gemeinsam für die Region arbeiten.“
Impressionen vom Besuch des Bundesinnenministers Horst Seehofer
Fotos: SLK/Jeschor, Michling, Hennecke