Zum Erhalt der Elbebrücke Barby

Landrat Markus Bauer hat Post aus Magdeburg bekommen, aus dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. Darin dankt Landesverkehrsminister Thomas Webel dem Verwaltungschef für die Initiative zum Erhalt beziehungsweise zur Wiedernutzbarmachung der Schienenverbindung Barby - Güterglück. Gleichzeitig schätzt der Minister ein, dass für eine Reaktivierung des Streckenabschnittes wegen des weitgehenden Rückbaus und der Entwidmung große Hürden zu überwinden seien.

Ungeachtet dessen greift Webel das Anliegen des Salzlandkreises auf und wird im Ministerium die Randbedingungen für eine Reaktivierung der Strecke prüfen lassen. Außerdem soll es Gespräche mit der DB Netz AG geben. Auch der Minister sieht in der Nutzung einer elektrifizierten Schienentrasse über die Elbbrücke Barby, mindestens für den Güterverkehr, eine interessante Alternative für die bestehenden, stark belasteten Strecken.

Auch Bauers Vorschlag zur veränderten Führung des Regionalexpress Magdeburg - Leipzig über Schönebeck und Barby will er aufgreifen. Diese Alternative könnte im Rahmen der noch laufenden Aufstellung des ÖPNV-Planes für das Land geprüft werden.

„Alles vorsichtig positive Signale aus dem Ministerium, auf deren Basis ich das Ansinnen weiter verfolgen werde“, kündigt Landrat Bauer an und will in den kommenden Wochen mit seinem Anhalt-Bitterfelder Amtskollegen, Uwe Schulze, das Gespräch suchen. Zum Austausch in der Frage, wie man sich gemeinsam für den Erhalt der Bahnstrecke Barby einsetzen kann, gehören nach Bauers Auffassung auch Barbys Bürgermeister Torsten Reinharz - der hatte bereits im Vorfeld die Landrat-Initiative ausdrücklich begrüßt - sowie der Zerbster Bürgermeister, Andreas Dittmann.

 

Hintergrund:

Die Akteure in der Region entlang der Elbe und viele Initiativen im Raum Barby setzen sich seit geraumer Zeit intensiv für den Erhalt der Elbebrücke Barby ein. Die besten Voraussetzungen für einen Erhalt liegen dann vor, wenn eine zweckentsprechende Nutzung der Brücke für Bahnzwecke erfolgt. Gleichzeitig wird die Elbbrücke Barby seitlich von Radwanderern genutzt. Diese Verbindung zwischen Elberadweg und Saaleradweg soll unbedingt erhalten werden.

Landrat Bauer hatte sich mit einem Schreiben am 23.05.2018 direkt an Minister Webel gewandt und eine Reaktivierung der Bahnstrecke Barby - Güterglück angeregt. Mit dem Anliegen hatte er die Ziele der neuen Bundesregierung aufgegriffen. Auch hat er das große Interesse des Salzlandkreises an einer elektrifizierten Schienenverbindung von Magdeburg über Schönebeck und Barby nach Dessau-Roßlau ins Spiel gebracht. Der Regionalexpress Leipzig - Magdeburg könnte bei einer Führung über Barby und Schönebeck ohne Fahrtrichtungswechsel mit der Linie Magdeburg – Uelzen verknüpft werden und eine starke Achse innerhalb des Landes Sachsen-Anhalt bilden. Dies würde endlich eine leistungsfähige Einbindung des Grundzentrums Barby in das Schienennetz ermöglichen.

Ein besonderer Handlungsdruck besteht, da die DB AG den Streckenabschnitt einschließlich der Elbbrücke verkauft hat. Das Verkaufsverfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Die Positionierung des Landes für einen künftigen elektrischen Schienenverkehr über die Elbbrücke Barby ist eine große, aber auch die letzte Chance, eine bestehende, weitgehend intakte Brücken-Infrastruktur für zukünftige Verkehre nutzbar zu halten und damit die Schieneninfrastruktur in Sachsen-Anhalt und besonders auch im Salzlandkreis grundsätzlich leistungsfähiger zu  gestalten.

 

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Karte: OpenStreetMap

 

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