Brandaktuell: Salzlandkreis-Feuerwehren im Dauereinsatz; zuletzt ergänzt am 11.07.2018

Mitteilung vom 11.07.2018

Auf dem Schlauch?

Dauereinsätze sind auch feuerwehrtechnisch extreme Herausforderung.  Landkreis, seine FTZ und Feuerwehren arbeiten Hand in Hand bei der Brandbekämpfung.

Jeder Einsatz schlaucht. Die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und -frauen im Salzlandkreis gehen dieser Tage an ihre Belastungsgrenze. „Ihnen gebührt dafür Respekt, besonderer Dank und Anerkennung“, das wiederholt Landrat Markus Bauer aus gegebenem Anlass, wenn es sein muss täglich. Sein gedanklicher Beistand und der seiner hauptamtlichen Brand- und Katastrophenschützer ist wichtig und überaus berechtigt. Wichtiger aber sind die eigenen Vorkehrungen zur Gewährleistung der erhöhten Einsatzbereitschaft.

Der Landkreis zeichnet zum Beispiel verantwortlich für die Pflege und Prüfung der Schläuche aller Feuerwehren im Bereich.  Nach jedem Brandeinsatz müssen sie gereinigt und geprüft werden. Jährlich durchlaufen hier im Schnitt 6000 bis 8000 Schläuche - aneinandergereiht bis zu 160 Kilometer Schlauch - diese Prozedur.  Das geschieht im Normalfall in der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Staßfurt. Weil derzeit von Normalität aber nicht die Rede sein kann, havarierte zudem vor Wochen die über 20 Jahre alte Schlauchpflegeanlage, und das irreparabel. Die erforderliche neue Anlage wird individuell gebaut, ähnlich einem Feuerwehr-Löschfahrzeug, und konnte noch nicht geliefert werden.

Die Landkreis-Verantwortlichen stünden in dieser Situation sprichwörtlich auf dem Schlauch, könnten sie nicht auf die vorhandenen Materialreserven zurückgreifen. Teilweise unterstützt die Ortsfeuerwehr Bernburg mit ihren Kapazitäten beim Waschen und Prüfen. Bei den vielen Bränden der letzten Tage hätte aber auch allein eine intakte Schlauchpflegeanlage die Anforderungen nicht schaffen können. 

Die kontaktierten Nachbarlandkreise stehen vor demselben Problem. Dennoch, so wie eine Salzlandkreis-Einheit beim Waldbrand in Coswig mit Personal und Technik aushalf, konnte zuletzt der Landkreis Anhalt-Bitterfeld noch freie Kapazität aufbringen und Salzland-Feuerwehrschläuche wurden hier für ihren nächsten Einsatz aufbereitet. Große und unkomplizierte Hilfe bei dieser Leistung erhält der Salzlandkreis auch vom Institut für Brand- und Katastrophenschutz Heyrothsberge.

Bleiben noch die mehr als 120 Pressluftatemschutzgeräte inklusive Atemschutzmasken, die ebenfalls nach jeder Verwendung gereinigt, geprüft beziehungsweise neu befüllt werden müssen. Für diese Leistung  hatte der Landrat die FTZ vorübergehend personell verstärkt.

„Auf die Zusammenarbeit und Kameradschaft untereinander können wir einmal mehr vertrauen“, zeigt sich der Landrat dankbar und erleichtert, dass trotz aller materiellen Schäden die Gesundheit und Unversehrtheit der Bevölkerung bisher gewährleistet werden konnte.

 


Mitteilung vom 05.07.2018

Landrat dankt ehrenamtlichen Kameraden und appelliert an die Bevölkerung in dieser Extremphase

Tagtäglich muss derzeit die Rettungsleitstelle im Salzlandkreis - in personeller Normalbesetzung - die Freiwilligen Feuerwehren zu Einsätzen rufen. Allein 53 Mal in den vergangenen sechs Tagen mit insgesamt 162 Feuerwehren und 1 500 Einsatzkräften. Seit Montag herrscht die höchste Waldbrandwarnstufe 5, erhöhte Einsatzbereitschaft, und Entspannung ist nicht in Sicht.

„Eine bisher nicht gekannte Trockenperiode stellt uns alle vor extreme Anforderungen“, betont Salzlandkreis-Landrat Markus Bauer. Er und seine Mitarbeiter im Bereich Brand- und Katastrophenschutz haben sich auf die besondere Situation nochmal besonders eingestellt. „Kreisbrandmeister Hans-Ulrich Robitzsch und die Kameraden der Stadt- und Gemeindefeuerwehren stehen im engsten Kontakt und unterstützen sich gegenseitig. Niemand kann vorhersehen, wann wo welche Hilfe benötigt wird. Deshalb werden am morgigen Freitag auch Kameraden aus dem Salzlandkreis mit einer extra zusammengestellten Einheit zur Hilfe nach Coswig im Landkreis Wittenberg ausrücken, wenn sie denn gebraucht werden“, kündigt Markus Bauer an. Die Entscheidung soll heute noch fallen.

Auch die Hilfe unter den Nachbarlandkreisen ist verabredet, weil es eine „Ehrensache“ sei für die Kameraden der ausschließlich ehrenamtlichen Feuerwehren im Salzlandkreis. „Sie sichern den Grundschutz in unserem Gebiet und helfen, wo es geht. Das verdient höchsten Dank und Anerkennung“, betont der Landrat, der im nächsten Atemzug auch das erforderliche Verständnis der jeweiligen Arbeitgeber und der Familien erwähnt.

Ein dringlicher Appell geht deshalb auch in Richtung Bevölkerung, besonders aufmerksam zu sein und den Anweisungen von Brandschützern und Feuerwehren unbedingt Folge zu leisten.

 

Ergänzung vom 06.07.2018:

43 Feuerwehrleute einer Einheit des Salzlandkreises haben sich heute am frühen Morgen von Bernburg aus auf den Weg nach Coswig im Landkreis Wittenberg gemacht. Mit dabei sind Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Schönebeck, Breitenhagen, Egeln, Hecklingen, von Gatersleben und Alsleben sowie Mitarbeiter des Fachdienstes Brand- und Katastrophenschutz aus der Kreisverwaltung. Die Einheit wurde speziell für die Waldbrandbekämpfung zusammengestellt, denn ihre Aufgabe soll es sein, noch bestehende Glutnester zu bekämpfen, die immer wieder aufzuflammen drohen. In Coswig im Fläming brannte am Dienstag der Wald auf einer Fläche von 100 Fußballfeldern. Der Landkreis Wittenberg hatte um Amtshilfe gebeten, und die Landkreis-Kameraden eilen zur Hilfe. Wie die aussehen und organisiert werden muss, darüber hatte sich vorab Kreisbrandmeister Robitzsch mit seinem Amtskollegen in Wittenberg verständigt. Wasserführende Fahrzeuge werden hier gebraucht. Der Einsatz in Coswig soll am späten Abend beendet sein.

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Feldflur in Flammen - hier ein Foto des Staßfurter Stadtwehrleiters Tobias Schumann.

Link zur Seite mit den Einsätzen 2018 der Staßfurter Feuerwehr

 

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