Trockenschäden bereiten Sorgen - Landwirte im Gespräch mit Landrat Markus Bauer

Das Angebot von Landrat Bauer zum Gespräch haben 30 Mitglieder des Bauernverbandes Salzland genutzt. Das Treffen eröffnete der amtierenden Verbandsvorsitzenden Steffen Gerber in der Restauration „Augustusgabe“ Barby. Landrat Markus Bauer erwiderte den ausgesprochenen Dank durch die Bauern und lobte die „konstruktive Zusammenarbeit“ mit der Landkreisverwaltung und der „zielstrebigen Mitwirkung bei der Lösung der vielfältigen Aufgaben“. Der Landrat sprach den Landwirten seine „Wertschätzung der vom Berufstand erbrachten Leistungen für die Region“ aus. Er bekräftigte zum Anlass die jeder Zeit gültige Gesprächsbereitschaft.

Ein intensiver Informationsaustausch entwickelte sich sofort bei der sich anschließenden Tischumfrage zum Stand der Kulturen. Die langanhaltende Frühjahrstrockenheit bereite den Landwirten große Sorgen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft Calbe (Saale), Steffen Gerber. Er berichtet zum Termin von Auflaufschäden bei den Sommerkulturen, starker Verunkrautung und den zunehmenden Schwierigkeiten bei der Absicherung von Handarbeitskräften bei der Pflege der Sonderkulturen. Dies bestätigten auch seine Kollegen aus den Ackerbaubetrieben. 

Christian Oswald ergänzte, dass im Elbe-Saale-Winkel auf den leichten Böden die Welkgrenze bereits erreicht sei. Matthias Saudhof hatte in seinem Ökobetrieb in Nelben erhebliche Dürreflecken und Mindererträge beim ersten Luzerneschnitt feststellen müssen. Die unzureichende Entwicklung die derzeitigen Getreidebestände lasse eine eher unterdurchschnittliche Ernte erwarten. Saudhof plädiert für frühzeitiges Reagieren des Bauernverbandes Salzland hinsichtlich von Forderungen nach Hilfsprogrammen wie Dürrehilfen, Steuererleichterung, Freigabe von Brachflächen zur Futternutzung oder die vorzeitige Ernte an die Landesregierung. Auch die Kollegen der größeren tierhaltenden Betriebe mit langjährigen nicht kostendeckenden Erzeugnis-Preisen sehen sich verschärfenden betriebswirtschaftlichen Problemen gegenüber, wenn eine Kompensation wie bisher über den Ackerbau nicht mehr gesichert werden kann. Wie der Landrat unterstützt Helmut Ibsch, Vorstandsmitglied der Salzlandsparkasse, eine rechtzeitige Initiative bei anhaltender Blattdürre und betont eine unbürokratische Hilfe durch die Sparkasse für die Landwirte bei Engpässen.

Susanne Brandt, Geschäftsführerin des Bauernverbandes sprach aktuelle Themen wie Investitionsvorhaben im Salzlandkreis, die Breitbandversorgung, Regionalentwicklungsplanung, das 50 Hertz Erdkabel-Projekt, eine Solleitung von Staßfurt zur Elbe bei Schönebeck (Elbe), die Erweiterung des Windparkes bei Brumby und Glöthe, die Umsetzung des Naturschutzes, der Düngeverordnung an. Im Fokus des regen Informationsaustausches auch mit Marcus Bohnstedt von der regionalen Planungsgemeinschaft Magdeburg und Evelin Wolter, Sachgebietsleiterin im Fachdienst Kreis- und Wirtschaftsentwicklung, standen insbesondere der fortschreitende Flächenentzug durch den Abbau von Bodenschätzen, der sogenannten Auskiesung im Elbe-Saale-Winkel, sowie Regelungen aus dem Einigungsvertrag bei den Entschädigungen, Errichtung neuer Windenergieanlagen sowie Erfordernissen des zukünftigen Natura 2000-Programmes auf der Agenda.  

Vielfältigen Handlungsbedarf für die Politik und Informationsdefizite der Bodeneigentümer und -nutzer sind durch die Landwirte aufgezeigt worden. Zudem diskutierten die Anwesenden auftretenden Herausforderungen bei der Fördermittel-Antragstellung und man tauschte sich über gesammelte Erfahrungen aus. Über den weiteren erfolgreichen Vertrieb der Salzlandkiste, inzwischen wurden über 4500 Stück verkauft, und dem weiteren Einstieg neuer Anbieter zur Erweiterung der Produktpalette sahen sich Landrat Bauer und alle engagierten Mitstreiter in ihrem Bemühen für die Stärkung regionaler Produkte bestätigt.

 

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