Geförderter Breitbandausbau im Salzlandkreis startet mit der Unterzeichnung durch Landkreis und Kommunen sowie der Telekommunikationsunternehmen
Bernburg/SLK. Großer Bahnhof am Mittwochvormittag im Kreistagssitzungssaal. Landrat Markus Bauer begrüßt die Oberbürgermeister, Verbandsgemeindebürgermeister, Bürgermeister und Vertreter der Städte und Gemeinden, der bauausführenden Telekommunikationsunternehmen und vom Landesministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung in seinem Haus am Bernburger Karlsplatz. Nach gut zwei Jahren Vorarbeit ist es endlich soweit: Die Breitbandausbauverträge zur Schließung der „Wirtschaftlichkeitslücke“ liegen unterschriftsreif auf dem Tisch.
„Mit der Unterzeichnung besiegeln Landkreis und Kommunen einen entscheidenden Fortschritt ins digitale Zeitalter“, zeigt sich der Verwaltungschef erleichtert und zufrieden ob der zuletzt zügigen Entwicklung. Lange hatten die Ortschaften und betroffenen Unternehmer, Handwerker und Haushalte auf das grüne Licht, sprich die verbindliche Förderzusage zuletzt vom Bund, warten müssen. Auch die Telekommunikationsunternehmen standen in den Startlöchern.
„Wichtig war die Findungsphase“, resümiert Bauer. „Der Landkreis hat sich Verständnis und Vertrauen erarbeitet und mit den Kommunen eine Zielstellung formuliert: die Schaffung gemeinsamer Strukturen. Keine Gemeinde darf hier abgehängt werden“, zeigt er sich mit dem Zwischenergebnis zufrieden. Aus seinem regional verantwortlichen Blickwinkel erfährt der ländliche Raum mit dem geförderten Breitbandausbau jene Wertschätzung, die er immer wieder einfordere.
Anteilig werden nach den Verträgen nun bis Anfang 2020 Internetanschlüsse mit Bandbreiten von mindestens 50 Megabit je Sekunde bzw. 100 Megabit je Sekunde in Gewerbegebieten und Schulen auch in den Ortschaften finanziert, in denen sich ein eigenwirtschaftlicher Ausbau für Telekommunikationsunternehmen nicht rechnet. Rund 32 Mio. EUR beträgt dafür das gesamte Investitionsvolumen, Land und Bund steuern 16 Millionen an Fördermitteln bei. Seit Ende 2015 arbeitet der Salzlandkreis mit seinen Kommunen an diesem Ziel in einer Arbeitsgemeinschaft. 1.636 Kilometer Glasfaser werden verlegt, 36.150 Haushalte sowie 3.869 Unternehmen angeschlossen im Ergebnis einer Machbarkeitsstudie und eines aufwändigen Markterkundungsverfahrens unter Federführung der Landkreisverwaltung. Aus einem Bieterverfahren gingen die Telekom Deutschland GmbH, die Mitteldeutsche Gesellschaft für Kommunikation mbH (MDDSL) und die GlasCom Salzlandkreis GmbH als Vertragspartner für den Landkreis und die elf Kommunen hervor, die die örtliche Infrastruktur eines Hochgeschwindigkeitsnetzes planen, errichten und betreiben. Zur vollständigen Breitbandversorgung im Salzlandkreis, auch das ist wichtig, müssen die Telekommunikationsunternehmen zudem ihre Ausbauversprechen aus dem Markterkundungsverfahren einhalten.
Heute nun sind im Beisein von Medienvertretern die jeweiligen Vertragstexte im Landratsamt unterzeichnet worden vom Landrat und den Vertretern der Einheits- und Verbandsgemeinden. Für MDDSL und GlasCom setzten die Geschäftsführer ihre Unterschriften. Die Sachsen-Anhalt-Beauftragten der Telekom Deutschland GmbH nahmen ihre Vertragsmappen entgegen und leiten sie zum Zeichnen in die Zentrale nach Bonn weiter.
Über den Fortgang des Breitbandausbaus, eine geplante Informationsveranstaltung für die Bauämter im April und die konkrete Ausbauplanung der Unternehmen ab Mai informiert eine Website des Salzlandkreises: http://breitband.salzlandkreis.de . Sie ist seit heute freigeschaltet und wird regelmäßig aktualisiert.