Kürzlich erlaubte Hartmut Bischoff, Geschäftsführer von Bischoff Federnwerk und Nutzfahrzeugteile, Landrat Markus Bauer Einblicke in seine Firma. Während eines Firmenbesuches erläuterte der in Staßfurt ansässige Unternehmer die Produktbreite seines Familienunternehmens, das bereits seit 1853 besteht. Mit 115 Mitarbeitern ist das mittelständische Unternehmen seit der politischen Wende 1990 kontinuierlich gewachsen. Nicht nur die Mitarbeiterzahl sondern auch die Produktionsfläche, der Maschinenpark oder die Produktpalette haben sich seit der Firmenübernahme 1987 stetig erweitert. „Es war schwierig, selbstständig zu bleiben“, sagt Hartmut Bischoff im Rückblick über die DDR-Zeit, als man im kleinen Team Federn für Moskwitsch, Fiat, Trabant, Wartburg und Co. herstellte. „Nach der Wende war es auch nicht ganz so einfach“ sagt er über die 90er Jahre, als man sich auf dem Markt zunächst orientieren musste. Es gab Kontakte nach Bremen und Hannover, die dabei halfen, sich am freien Markt zu positionieren. „Mit der Reparatur von Federn und der Kapazität zum Nachbau war der Anschluss gefunden“, erinnert sich Bischoff an die bewegten Zeiten. Auch Ackerwagenfedern gehörten und gehören auch heute zum Sortiment. LKW-Federn bauen zu können und diese in einer eigens gegründeten Werkstatt am Silberfeld gleich einzuwechseln, sei vor allem dem Umstand geschuldet, dass der Standort in Staßfurt genug Platz bietet, zu wachsen, reflektiert Hartmut Bischoff zu den Konditionen vor Ort. Die Konkurrenz sei oft in Wohngebieten eingekesselt, weiß er aus Erfahrung. Der Landrat wird über diese Beobachtung hellhörig, sieht er doch hier entscheidende Vorteile des Wirtschaftsstandortes. „Wir haben nicht nur Köpfchen, sondern auch Raum, um zu wachsen“, fasst er zusammen.
Schallschutz wird im Federnwerk groß geschrieben. Der Großteil der Arbeit werde mit hydraulischen Pressen verrichtet und Ventilatoren sind mit Schalldämpfern ausgerüstet, berichtet der Unternehmer über freiwillige Vorsorgemaßnahme, die das gute Verhältnis zu den Nachbarn sichern sollen. „Wir sind deshalb relativ leise“, sagt Hartmut Bischoff.
Ständige Qualitätsprüfungen, die mit Ultraschall oder elektromagnetisch erfolgen, gehören zum „Know How“ der Firma, die Metallbauer mit der Fachrichtung Konstruktionstechnik ausbildet. „Wir sind immer auf der Suche“, sagt der Firmenchef dazu, immer die Gewinnung junger Mitarbeiter im Blick. Eine neue und vollautomatische Produktionslinie konnte in den letzten Monaten realisiert werden. Dazu hatte die Familie Bischoff mehr als 4,6 Millionen EUR investiert.
Den Mitarbeitern in der neuen Produktionshalle helfen bei der Arbeit Roboter. Sie holen den Federnstahl aus dem 900 Grad heißen Ofen, biegen das weiche Material in Form, stanzen entsprechende Öffnungen und tauchen die glühende Materie zum Abhärten in das Öl, das für die Abkühlung sorgt. Die Farbgebung erfolgt übrigens mit Hilfe von umweltverträglichen Wasserlack. Auch Sonderprojekte kriegen bei Federn-Bischoff die nötige Aufmerksamkeit. So werden in Staßfurt auch Teile für Designerstühle eines Schweizer Kunden gefertigt. Sichtlich beeindruckt dankt Landrat Markus Bauer Hartmut Bischoff für sein überdurchschnittliches Engagement für die Wirtschaft in der Region. Als Mitglied im Wirtschaftsbeirat wird er seine wertvollen Erfahrungen und Kompetenzen zukünftig in das Gremium einbringen.