Wilsleben ist der Sieger des vierten Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ im Salzlandkreis. Die Entscheidung zum Wettbewerb wurde am Dienstagnachmittag in Nachterstedt bekanntgegeben. Mitglieder der Bewertungskommission würdigten am Tag des Ehrenamtes Sieger und Platzierte. „Dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger in den einzelnen Ortschaften ist es zu verdanken, dass die Wohnstandorte eben auch durch das menschliche Miteinander Attraktivität ausstrahlen“, ließ Landrat Markus Bauer in einem Grußwort übermitteln und beglückwünschte alle Teilnehmer zu ihren vorgestellten Beiträgen und gelebten Besonderheiten.
Hinter Wilsleben (Stadt Aschersleben) konnten sich Freckleben (Stadt Aschersleben) und Wolmirsleben (Verbandsgemeinde Egelner Mulde) einreihen. Teilgenommen hatten außerdem Neu Königsaue (Stadt Aschersleben), Cochstedt (Stadt Hecklingen), Neugattersleben (Nienburg/Saale) und Ilberstedt (Verbandsgemeinde Saale-Wipper). Sie alle zeigten vor Ort, wie es Menschen mit Kraft und Engagement verstehen, ihr Dorf lebenswert und für die Zukunft zu gestalten. Davon konnte sich die Bewertungskommission in jedem Fall überzeugen. Am stärksten in Wilsleben, so dass Wilsleben, der Wettbewerbsneuling, den Salzlandkreis im Juni 2018 beim 10. Landeswettbewerb Sachsen-Anhalts würdig vertreten wird.
Bewertet wurden fünf Bereiche: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und Siedlungsentwicklung, Grüngestaltung und Dorf in der Landschaft sowie das Gesamtbild. Dabei hatte die 10-köpfige Jury unter Leitung von Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter Kreis- und Wirtschaftsentwicklung und Tourismus, mit Vertretern der Salzlandsparkasse, vom Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten „Mitte“, der Kreistagsfraktionen und der Fachdienste des Salzlandkreises keinen leichten Job.
Mit ansprechenden Leistungen in allen Wettbewerbsbereichen siegte am Ende Wilsleben, ein Ortsteil der Stadt Aschersleben. Die Gemeinde setzt auf das WIR-Gefühl und schafft dies nicht nur durch sein neues Dorfgemeinschaftshaus. Regelmäßig verhelfen Ortsbegehungen und der Frühjahrsputz zu einem gepflegten Äußeren. Für jedes Neugeborene wird ein Baum gepflanzt, seit 2015 auch der Baum des Jahres, Blumenzwiebeln vor „meinem Haus“ gesetzt oder der Weihnachtsbaum fürs ganze Dorf. Streuobstwiesen werden angelegt und neue Plätze nach den Vorstellungen der Bewohner gestaltet. Auf dem Gelände der alten Ziegelei hat sich ein Logistikzentrum angesiedelt, auch wirtschaftlich tut sich was.
Innovativ und kooperativ wird zusammengearbeitet, befand die Jury, auch über die Gemeindegrenze hinaus. Eine starke Dorfgemeinschaft, die generationsübergreifend sozial und kulturell aktiv ist. Den letzten Ausschlag für Wilslebens Erfolg gab die allerorten spürbare Bürgermitnahme, heißt es in der Begründung. Im Dorf bewegt sich was und mit wenigen Mitteln wird viel erreicht.
Das Beispiel sollte Mut machen und alle Gemeinden ansprechen, sich vielleicht am nächsten Kreiswettbewerb zu beteiligen. Der beginnt 2020 und kann heute schon ins Visier genommen werden.