Der Salzlandkreis organisiert sich im Kampf gegen die Ausbreitung des Riesenbärenklaus. „Für eine nachhaltige Bekämpfung des Riesenbärenklaus sichert nur das schnelle und rechtzeitige Eingreifen einen langfristigen Erfolg“, stellen die Teilnehmer einer Beratung fest, die kürzlich in Aschersleben stattfand. Es sei wichtig, dass die vollständige Entfernung von Riesenbärenklau bereits beim Vorkommen von Einzelpflanzen bzw. bei geringfügigen Beständen durchgeführt werde, heißt es zum Thema weiter.
Zum Erfahrungsaustausch und zur Abstimmung eines gemeinsamen Vorgehens trafen sich unter Federführung des Fachdienstes Natur und Umwelt Vertreter der Landesstraßenbaubehörde, der Städte Nienburg (Saale) und Bernburg (Saale), des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft, des Kreiswirtschaftsbetriebes sowie der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Abfallbehörde. Zur fachlichen und vor allem praktischen Beratung nahmen an der Zusammenkunft auch die Koordinierungsstelle für Invasive Neophyten KORINA e. V., der Landschaftspflegeverband Grüne Umwelt e.V. sowie Vertreter der ÖSEG mbH teil.
Die Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, insbesondere der Regionalbereich Süd, wies auf die zunehmende Ausbreitung des Riesenbärenklaus entlang der Landes- und Bundesstraßen hin. Als Brennpunkt der Ausbreitung ist unter anderem der Bernburger Ortsteil Strenzfeld benannt worden. Hier führt der Landesstraßenbaubetrieb seit mehreren Jahren Bekämpfungsmaßnahmen durch. Denn für die Beseitigung des Riesenbärenklaus ist der jeweilige Flächeneigentümer zuständig. Auf öffentlichen Flächen sind stattdessen Gemeinden im Rahmen der Gefahrenabwehr in der Pflicht.
Für die zeitnahe Beseitigung großer und schon seit längerer Zeit bestehender Pflanzenbestände ist seitens des Salzlandkreises die Gründung einer Projektgruppe vorgeschlagen worden. Im engen Austausch sollen betroffene Standorte bestimmt werden und jeweils die schnelle Klärung von Zuständigkeiten erfolgen. Von Erfahrungen zu Bekämpfungs- und Entsorgungsmöglichkeiten sowie der gemeinsamen Suche nach Lösungen profitierten die Teilnehmer des Treffens. Konkrete Maßnahmen sind jetzt geplant.
Am Beispiel des besonders stark befallenen Standortes Strenzfeld ist vorgesehen, im Rahmen einer konzertierten Aktion die Bekämpfung des Riesenbärenklaus auf den bereits bekannten Flächen zu organisieren. Mit Hilfe eines Schreibens an das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie soll überdies eine mögliche Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt erreicht werden.
„Die Bekämpfung dieser gesundheitsgefährdenden Pflanze kann nicht in einer einmaligen Aktion zum Erfolg führen“, hält Stefanie Olsen, Fachdienstleiterin für Natur und Umwelt, fest. „Bekämpfungsmaßnahmen sind auf den betroffenen Flächen fortlaufend über einen langen Zeitraum erforderlich“. Auch wenn scheinbar die Bekämpfung glücke, müsse die Stelle regelmäßig kontrolliert werden, um einen Wiederbefall zu verhindern. Die Organisation der engen und kontinuierlichen Zusammenarbeit sei die Grundlage für ein erfolgreiches Vorgehen.