Mitte Januar traf sich die Lenkungsgruppe des Modellvorhabens zur langfristigen Sicherung von Versorgung und Mobilität im Salzlandkreis zur ersten Beratung in Bernburg. Anwesend waren neben Landrat Markus Bauer Vertreter der Kreisverwaltung und der kommunalen Verkehrsbetriebe, vier Ausschussvorsitzende des Kreistages, das für die Moderation des Vorhabens beauftragte Unternehmen sowie der Sprecher der fachlichen Arbeitsgruppe Mobilität. Die inhaltliche Ausrichtung des Modellvorhabens soll zentral über die Sitzungen der Lenkungsgruppe erfolgen. Hier werden die Entscheidungen zum strategischen Fortgang des Projektes getroffen.
In seiner Begrüßung stellte der Landrat dieses Projekt als große Chance zur Entfaltung von kreativen und kooperativen Lösungen innerhalb des Landkreises heraus. „So soll ein gemeinsames farbenfrohes Bild für den ländlichen Raum gemalt werden“. Verdeutlicht wurde von ihm auch, dass nicht der öffentliche Nahverkehr im Fokus der Betrachtung liegt, sondern flexible Mobilitätslösungen zur Erreichbarkeit von Daseinsvorsorgeeinrichtungen und das Angebot dieser Einrichtungen im ländlichen Raum im Vordergrund stehen. Eine flexible Mobilitätslösung ist beispielsweise der Bürgerbus. Hier soll ein Informationsaustausch zum Einsatz eines Bürgerbusses in der Region Bad Belzig stattfinden.
Erste Zwischenergebnisse zu den einzelnen Projektzielen konnten bereits präsentiert werden. Ansätze zur geplanten Abgrenzung von Kooperationsräumen und erste Umsetzungsideen für Maßnahmen wurden vorgestellt. Die im Kreisgebiet bereits abgegrenzten LEADER-Regionen und schon bestehende Kooperationen (auch über die Kreisgrenze hinweg) können in die weiteren Betrachtungen einfließen und hier bestehende Strukturen und Netzwerke für das Modellvorhaben nutzbar gemacht werden.
Die Mitglieder der Lenkungsgruppe benannten weitere bestehende Netzwerke und Strukturen (z.B. Vereine, Sozialverbände), die für die Erarbeitung neuer Ideen genutzt werden können. Auf bestehende Projekte, Initiativen und Planungen soll zurückgegriffen werden, wie beispielsweise die Integrierten gemeindlichen Entwicklungskonzepte (Nienburg, Egeln, etc.) und bereits entwickelte kommunale Anpassungsstrategien (z. B. Stadt Calbe). Es wurde angeregt, auf lokale Unternehmen zuzugehen, um Bedarfe zu ermitteln und Mobilitätsangebote zu erarbeiten. Warum soll es nicht in Zukunft einen „Betriebsbus“ für Azubis und Angestellte geben? Als weiterer Ansatz wird untersucht, ob es Möglichkeiten gibt, leerstehende Gebäude als Infrastrukturelemente zu nutzen, um in Zukunft Daseinsvorsorgeangebote im ländlichen Raum vorzuhalten (Stichwort: Multifunktionale Häuser).
Derzeit können die Fragebögen über die Projekthomepage abgerufen werden. (Direktlink zur Seite mit dem Formular) Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich den Fragebogen über einen telefonischen Abruf unter 03471 684-1717 (Herr Helbig) zusenden zu lassen. Es können über diesen Weg auch mehrere Fragebögen angefordert und an Interessierte weitergegeben werden.
Es ist geplant, weitere Angebotswege zu organisieren. So sollen Fragebögen über die Bürgerbüros des Landkreises und der Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Zusätzlich soll in den Amtsblättern der Region auf die Aktion hingewiesen und damit um Mitwirkung an der Erhebung geworben werden. Es ist auch denkbar, eine Befragung modellhaft in einer gesamten Gemeinde in ländlichen Randbereichen durchzuführen.