Der Salzlandkreis hat Ende letzten Jahres in Berlin eine bundesweite Ehrung erfahren und den Politikaward 2016 verliehen bekommen. Im Wettbewerb für politische Kommunikation hatte die Gebietskörperschaft in der Mitte von Sachsen-Anhalt Konkurrenten wie das Bundesverteidigungsministerium oder das Bayrische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege der Plätze verwiesen. „Es gab starke Gegenkandidaten für den Salzlandkreis“, würdigt Reiner Haseloff im Rückblick die Leistung und betont, dass er sich deshalb umso mehr freue, dass der Salzlandkreis mit dem Kommunikationskonzept für Soziallotsen diesen renommierten Preis gewonnen habe. Weiter heißt es in einem Brief an Landrat Markus Bauer, „dass das Soziallotsenkonzept inhaltlich überzeugt und über die Landesgrenzen hinaus Standards gesetzt hat“. Haseloff dankte dem Salzlandkreis und allen Soziallotsen für „Ihre erfolgreiche Arbeit und Ihren persönlichen Einsatz“.
Auch Holger Stahlknecht, Minister für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, meldete sich zu Wort und sendete anlässlich der Preisverleihung seine Glückwünsche. Er schrieb Landrat Markus Bauer und gratulierte „zu der herausragenden Auszeichnung“. Der CDU-Politiker formulierte in einem Schreiben, dass der Salzlandkreis mit dem Soziallotsenkonzept „ eine Vorreiterrolle im ganzen Land“ einnehme. „Auch das Land Sachsen-Anhalt hat allen Grund zur Freude über diese Auszeichnung“, resümiert Stahlknecht über die Bedeutung für das gesamte Bundesland. Für „eine großartige Würdigung“ hält ebenso Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit Soziales und Integration, die Auszeichnung für das Kommunikationskonzept.
Dass sich die neue und offene Herangehensweise in der Verwaltung auszahle, hält Landrat Markus Bauer fest. „Die Verwaltung stellt sich mit dem Projekt zur Klärung von Kommunikationsstrukturen sehr gut auf“, so das Fazit. Der Landrat hatte die kreative Satzung zur Definition der Strukturen bereits vor der Flüchtlingskrise 2015 den 60 Kreistagsmitgliedern zur Abstimmung vorgelegt. Sie hatten das Konzept im März 2015 einstimmig beschlossen, noch bevor die Zahl der Immigranten sprunghaft angestiegen war. Es beinhaltet unter anderem, dass in kleineren Ortschaften im ländlichen Raum bei der Betreuung von Flüchtlingen „Soziallotsen als Kommunikatoren“ zum Einsatz kommen. „Klar definierte Informationsflüsse ermöglichen Austausch und Rückkopplung“, erklärt Bauer. Er sei über die Vorgänge in den Kommunen, wo die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge durch den Fachdienst Ausländer- und Asylrecht organisiert ist, gut informiert.
Dass Bürgerinnen und Bürger auch beim „Weitersagen über den Gartenzaun“ richtig informiert sind, sich mitgenommen fühlen und wissen, was um sie herum passiert, sei das Ziel bei der Umsetzung, die sich bereits seit eineinhalb Jahren bewährt habe. Insgesamt 46 Soziallotsen sind im Salzlandkreis tätig. Sie erhalten nach ihrer offiziellen Berufung eine Aufwandsentschädigung und sind während ihrer Tätigkeit versichert. Die Ehrenamtlichen werden zudem durch Weiterbildungen für ihre Aufgabe geschult, nachdem Sie durch die Einheits- und Verbandsgemeinden zur Ernennung vorgeschlagen worden sind. Die Städte und Gemeinden bilden wichtige Schnittstellen im Netzwerk, das der Landkreis initiiert hatte.
Zunächst war die Behörde 2015 mit ihrer Idee und deren Finanzierung in Vorleistung gegangen. Im November des gleichen Jahres fand das Vorhaben Bestätigung durch das Innenministerium des Landes Sachsen-Anhalt, das für alle Landkreise und kreisfreien Städte eine entsprechende Richtlinie herausgab. Damit hatte der Salzlandkreis für ein standardisiertes Vorgehen im Bundesland gesorgt und Mehraufwand oder Neiddebatten vermieden.
Das Magazin politik&kommunikation hat zum 14. Mal Gewinner des Politikawards für ihre Leistungen im Bereich der politischen Kommunikation bei einer Preisverleihung im Berliner Vollgutlager geehrt. Auszeichnungen erhielten beim Galaabend ebenfalls FDP-Chef Christian Lindner, und der CDU-Abgeordnete Wolfgang Bosbach. Bundestagspräsident Norbert Lammert hielt die Laudatio für die SPD-Generalsekretärin Katarina Barley, die zur „Aufsteigerin des Jahres“ gekürt worden ist.
Landrat Markus Bauer und die Soziallotsin Claudia Osterwald stellten in Berlin das Kommunikationskonzept des Salzlandkreises bei einer Jurysitzung am Bertolt-Brecht-Platz in Berlin Mitte vor. Hier sind sie nach der Präsentation zu sehen, als die Entscheidung über den Sieger in der Kategorie „Kampagnen von Bund, Ländern und Gemeinden“ noch ausstand.
Der Politikaward 2016
Fotos: Pressestelle Salzlandkreis, Alexandra Koch