Batnight – Fledermäuse vor der Haustür beobachten

Mausohren, Hufeisennasen oder Abendsegler: Fledermäuse haben nicht nur schöne Namen, sie üben auch eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. „Kein Wunder, die kleinen Säugetiere können vieles, was einzigartig ist: Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten“, weiß Steffen Amme vom Fachdienst Natur und Umwelt des Salzlandkreises.

Wer die schützenswerten Flugakrobaten näher kennenlernen will, hat bei der 20. Europäischen Fledermausnacht am 27. August die Möglichkeit dazu.

Im Spätsommer, etwa ab Mitte August, sind die Aussichten auf erfolgreiche Fledermausbeobachtungen sehr gut, denn die meisten europäischen Fledermausarten würden sich bereits auf der Suche nach geeigneten Winterquartieren befinden. Vier von den 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten sind vom Aussterben bedroht. Andere gelten als stark gefährdet. Nahrungsmangel und viel zu wenige geeignete Unterkünfte machen ihnen besonders zu schaffen. „Gerade durch die Sanierung von Gebäuden und andere bauliche Maßnahmen gingen im Siedlungsbereich viele Quartiere verloren, weil Einflugöffnungen verschlossen und Ritzen, Fugen und Spalten an Fassaden und Dächern beseitigt würden“, nennt Amme  mögliche Ursachen für die starken Bestandseinbrüche. Dabei seien die Insektenfresser für den Menschen sehr nützlich: Auch eine kleine Fledermaus vertilgt pro Nacht bis zu 4.000 Mücken.

Wichtigstes rechtliches Instrument zum Schutz der Fledermäuse ist die europäische Fauna-Flora-Habitat(FFH)-Richtlinie, auf deren Grundlage ein europaweites Schutzgebietsnetz entsteht. Besonders schützenswerten Arten wird dadurch ein Lebensraum gesichert. Südöstlich von Aschersleben ist das Naturschutzgebiet „Schierstedter Busch“  im FFH-Gebiet „Wipper unterhalb Wippra“ eingeschlossen. Das Gebiet wird vom Großen Mausohr (Myotis myotis) zur Nahrungssuche frequentiert. Daneben liegen auch Nachweise von Wasser- und Rauhautfledermaus und anderen Fledermausarten vor.

Weltweit, in über 35 Ländern steht das letzte August-Wochenende im Zeichen der Fledermäuse. Zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen rücken die bedrohten Flugakrobaten in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

 

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