Das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt hat den Realsteuervergleich für das Jahr 2015 in einer vergleichenden Darstellung herausgegeben. „Die Zahlen zeigen für die Städte und Gemeinden des Salzlandkreises einige bemerkenswerte Ergebnisse“, sagt Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter für Kreis- und Wirtschaftsentwicklung, der die Angaben für den Salzlandkreis gefiltert hat.
Bernburg bleibt die Nr. 1 im Salzlandkreis bei den Gewerbesteuereinnahmen
Im Jahr 2015 hat die Kreisstadt Bernburg den Platz eins im Salzlandkreis hinsichtlich der Gewerbesteuereinnahmen behauptet. Mit 12,9 Mio. Euro liegt Bernburg deutlich vor der Stadt Staßfurt auf Platz zwei mit 9,3 Mio. Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Schönebeck mit 8,1 Mio. Euro und Aschersleben mit 6,6 Mio. Euro. Diese Platzierung besteht seit 2013. Die Mittelzentren konnten alle ihre Gewerbesteuereinnahmen gegenüber 2014 deutlich steigern (insgesamt um 8,2 Mio. Euro).
Die Gewerbesteuereinnahmen der Städte und Gemeinden im Salzlandkreis betrugen insgesamt 53,8 Mio. Euro. Dies stellt gegenüber 2014 eine Steigerung in Höhe von 4,5 Mio. Euro dar und ist als bestes Ergebnis seit Bestehen des Salzlandkreises zu verzeichnen. Die vier Mittelzentren dominieren, wobei deren Anteil mit 68 Prozent der Gewerbesteuereinnahmen des Salzlandkreises gegenüber den Vorjahren deutlich angestiegen ist. Im Jahr 2014 war es noch ein Anteil von 58 Prozent.
Gegenstand zur Erhebung der Gewerbesteuer ist jeder stehende Gewerbebetrieb bzw. Reisegewerbebetrieb, für den in der betreffenden Gemeinde eine Betriebsstätte unterhalten wird bzw. sich (bei Reisegewerbe) der Mittelpunkt der gewerblichen Tätigkeit befindet. Besteuerungsgrundlage ist der Gewerbeertrag.
Kreisstadt bleibt Spitzenreiter bei der Steuereinnahmekraft
Die Steuereinnahmekraft berücksichtigt neben den Gewerbesteuer- und den Grundsteuereinnahmen auch die Anteile der Gemeinden an der Einkommen- und Umsatzsteuer abzüglich der zu leistenden Gewerbesteuerumlage. Auch hier hat die Stadt Bernburg die Spitzenposition behauptet. Bernburg weist eine Steuereinnahmekraft von 24,4 Mio. Euro auf, das ist deutlich mehr als 2014 (+3,7 Mio. Euro). Es folgen Schönebeck mit 18,4 Mio. Euro (+2,3 Mio. Euro), Staßfurt mit 17,8 Mio. Euro (+2,4 Mio. Euro) und Aschersleben mit 15,6 Mio. Euro (+1,5 Mio. Euro).
Insgesamt betrug 2015 die Steuereinnahmekraft der Städte und Gemeinden knapp 119 Mio. Euro, das bedeutet gegenüber 2014 eine Steigerung um 8 Mio. Euro. Damit wurde die Höhe von 100 Mio. Euro deutlich übertroffen. Das ist der höchste Wert seit Bestehen des Salzlandkreises.
Mittelzentren im Salzlandkreis können sich beim Städtevergleich sehen lassen
Die Mittelzentren können sich gegenüber vergleichbaren Städten im Land Sachsen-Anhalt bei der steuerlichen Leistungsfähigkeit sehen lassen. Viele dieser Mittelzentren im Land hatten im Jahr 2015 deutlich geringere Gewerbesteuereinnahmen. Bernburg, Aschersleben, Staßfurt und Schönebeck können sich weiterhin messen lassen mit Städten vergleichbarer Einwohnerzahl. Bernburg hatte z. B. deutlich höhere Gewerbesteuereinnahmen als Merseburg, Naumburg und Wernigerode verbuchen können. Staßfurts Gewerbesteuereinnahmen sind deutlich höher als in Köthen, Sangerhausen und Zeitz.
Die Kreisstadt belegt bei den Gewerbesteuereinnahmen (ohne die kreisfreien Städte) landesweit einen beachtlichen 6. Platz, Staßfurt Platz 13 und Schönebeck Platz 16. Bernburg rangiert bei den kreisangehörigen Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern hinter Wittenberg und Bitterfeld-Wolfen immerhin auf Platz 3. Bei der Steuereinnahmekraft (ohne die kreisfreien Städte) sind alle Mittelzentren im Salzlandkreis unter den TOP 20 landesweit gelandet. Bernburg erreicht Platz 8, Schönebeck Platz 14, Staßfurt Platz 15 und Aschersleben Platz 19.
Steuereinnahmen je Einwohner
Bezieht man die Steuereinnahmen auf Einwohnerzahl (Einnahmen je Einwohner) stehen die Verbandsgemeinde Saale-Wipper bzw. die Stadt Bernburg neu an der Spitze. Bei den Gewerbesteuern ist die Verbandsgemeinde Saale-Wipper mit 402 Euro je Einwohner (EW) der Sieger 2015 im Salzlandkreis. Es folgen die Städte Bernburg und Staßfurt mit 387 Euro je EW bzw. 347 Euro je EW. Bei der Steuereinnahmekraft liegt die Kreisstadt vorn: Bernburg 731 Euro je EW vor der Verbandsgemeinde Saale-Wipper mit 685 Euro je EW und der Stadt Staßfurt mit 666 Euro je EW. Bei den Anteilen der Gemeinden an der Einkommensteuer steht erneut die Gemeinde Bördeland mit 263 Euro je EW an der Spitze. Es folgen die Städte Seeland mit 235 Euro je EW und Bernburg mit 228 Euro je EW.
Zahlen und Daten für das Jahr 2015 |