Salzlandkreis ist eine von 18 Modellregionen in Deutschland
Der demografische Wandel stellt ländliche Regionen vor große Herausforderungen. Der voranschreitende Bevölkerungsrückgang führt zunehmend zu rückläufigen Auslastungen von Schulen, Krankenhäusern und anderen wichtigen Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Die sich verändernde Altersstruktur, es gibt heute immer mehr alte und weniger junge Menschen, führt zu veränderten Anforderungen an zukünftige Daseinsvorsorgeplanungen. Aktuelle Mobilitätsangebote scheinen langfristig in ihrer heutigen Form nicht mehr tragbar, da zum Beispiel Fahrgastzahlen seit Jahren stetig zurückgehen.
Der Salzlandkreis hat den hier bestehenden Handlungsbedarf erkannt. Gestern startete ein vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördertes Modellprojekt. Zukunftsfähigen Standortkonzepte und Mobilitätsangebote sollen damit entwickelt werden. Unter Einbindung möglichst vieler regionaler Akteure soll das Vorhaben in den nächsten zwei Jahren dazu dienen, standort- und verkehrsplanerische Ansätze zusammenzuführen.
Ziel ist, die Erreichbarkeit von Angeboten der Daseinsvorsorge an räumlich günstigen Standorten auf lange Sicht für das Kreisgebiet zu gewährleisten. Es geht dabei darum, Lösungen zu erarbeiten, die sicherstellen, dass den Bürgern auch abseits größerer Ortschaften ohne Probleme das Erreichen der nächsten Apotheke, Bank, Schule oder Kindertagesstätte möglich bleibt. „Dabei soll Mobilität nicht nur aus dem Blickwinkel Öffentlicher Personennahverkehr gesehen werden“, erläutert Landrat Markus Bauer. „Mobilität kann auch die Nutzung des Gemeindebüros heißen“, „Aufeinander zugehen“ steht ebenso dafür.
Zur Auftaktveranstaltung am 12.09.2016 in der Hauptgeschäftsstelle der Salzlandsparkasse waren Vertreter aus Politik, Verwaltung, technische und soziale Dienstleister sowie verschiedene Anbieter von Verkehrsdienstleistungen geladen.
Die Veranstaltung war für diese Projektbeteiligten ein erster wichtiger Schritt mit den Akteuren vor Ort ins Gespräch zu kommen. Als Referenten sprachen Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sowie Wilfried Köhler vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr (MLV). Landrat Markus Bauer sehe das Antragskonzept, das die Wahl zur Modellregion begründe, als positive Bestätigung. Das führe er während der Begrüßung der Gäste aus und formulierte den Wunsch, dass sich alle Städte und Gemeinden an der Konzeptentwicklung beteiligen und Ideen mit einbringen“, so Bauer.
Mit den Teilnehmern ist über Möglichkeiten, die ein solches Vorhaben bieten kann, diskutiert worden. Der frühzeitig gestartete Dialog soll für interessierte Institutionen eine Möglichkeit darstellen, aktiv mitzuarbeiten und damit das Vorhaben mitzugestalten.
Es ergeben sich Chancen, regionale Anforderungen aus der Praxis direkt in das Projekt einfließen zu lassen. Die aus der Zusammenarbeit heraus entwickelten Lösungsansätze vor Ort zu testen und umzusetzen, setzen sich die Organisatoren des Fachdienstes Kreis- und Wirtschaftsentwicklung zum Ziel. Die Mitarbeiter der Landkreisverwaltung wollen mit der Initiative zukunftsträchtige Impulse setzen und Wege finden, um trotz negativer Bevölkerungsprognose im Salzlandkreis die Versorgung und Mobilität seiner Bewohner langfristig zu sichern.
Weitere Informationen zum Modellvorhaben "Langfristige Sicherung von Versorgung und Mobilität in ländlichen Räumen" finden Sie hier:
> Über die Auftaktveranstaltung auf den Seiten des BMVI
> Zur Pressemitteilung des BMVI vom 01.12.2015
Desweiteren würden wir uns freuen, wenn Sie an unserer kleinen Umfrage zu Ihren persönlichen Verflechtungsbeziehungen im Salzlandkreis teilnehmen würden, selbstverständlich anonym!
Sie können an der Umfrage auf zwei verschiedenen Wegen teilnehmen: